Autor: Theodor Vernaleken
Ein Fischer, welcher schon viele Tage nichts gefangen hatte, machte sich abermals zum See auf, um seine Netze auszuwerfen. Er hatte zwar wenig Hoffnung, doch er musste es versuchen, denn Frau und Kinder waren hungrig.
Der Fischer warf das Netz ins Wasser, und als er es herauszog, lag ein Stein darin. Beim zweiten Mal zog der Fischer einen ertrunkenen Eber hervor. Dann warf er zum dritte mal das Netz in die See und als er es wieder herausholte, lag da in dem Netz ein kleines Kästchen.
Der Fischer nahm das Kästchen heraus und öffnete es. Aber wie erschrak er, als aus dem Kästchen ein Riese herausstieg und zum Fischer sprach:
Der Fischer jammerte und sprach:
Der Riese wollte dem Fischer zeigen, dass darinnen genug Raum sei, und stieg wieder in das Kästchen. Kaum war der Riese drinnen, so schloss der Fischer schnell das Kästchen und wollte es wieder in den See werfen.
Der Riese aber bat, er solle dieses nicht früher tun, als bis er ihm ein Geheimnis anvertraut habe. Der Fischer gewährte ihm diese Bitte, und der Riese sprach:
Wie der Geist gesagt, so ist auch alles geschehen. Der Fischer fand wirklich den Teich, warf sein Netz ins Wasser und fing einen wunderschönen Fisch. Diesen trug er in das Schloss des Königs. Als die Köchin den prächtigen Fisch erblickte, gefiel er ihr sehr, und sie gab dem Fischer den verlangten Dukaten dafür, denn sie glaubte, dem König heute etwas Besonderes vorzusetzen.
Die Köchin legte den Fisch in die Pfanne und wollte ihn backen. Aber kaum war er über dem Feuer, so sprach er:
Und hierauf flog er durch den Rauchfang fort.
Als am zweiten Tag der Fischer mit einem ebenso schönen Fisch kam, kaufte die Köchin abermals den Fisch. Aber es ereignete sich dasselbe wie mit dem ersten Fisch. Dieses wurde dem König erzählt und am dritten Tag war er selbst bei der Bereitung des Fisches zugegen. Wieder geschah dasselbe.
Der König ließ den Fischer holen. Als dieser kam, erzählte er ihm alles vom Anfang bis zum Ende, was er von dem Geist wusste. Der König hatte eine große Freude daran, dass sein Sohn sich gebessert hatte. Den Fischer nahm er mit seiner ganzen Familie ins Schloss und ließ es ihnen an nichts mangeln.